In Davos Klosters treffen Sie während Wanderungen oder Bike-Touren ab und zu auf Schafe, Kühe oder auf speziell ausgebildete Herdenschutzhunde. Doch keine Angst: Mit unseren Tipps durchqueren Sie eine Kuhweide und ein Alpgebiet sicher. Und wissen, was zu tun ist, wenn Sie auf Wölfe stossen.
Die Wolfspopulation wächst von Jahr zu Jahr. Der Bestand in Graubünden lag Ende 2022 bei mindestens 94 Wölfen. Abstand halten, Ruhe bewahren und nicht davonlaufen: Was ist zu tun, wenn Sie auf einen Wolf treffen?
Wölfe sind grundsätzlich scheue Tiere und meiden den Menschen. Wer im Wolfsgebiet unterwegs ist oder beim Wandern und Biken auf das Raubtier trifft, sollte dennoch einiges beachten. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick: Der Davoser Wildhüter Thomas Hartmann erklärt, was es zu beachten gilt.
Wölfe, die in freier Wildbahn aufwachsen und dort leben, sind uns Menschen nach allen Erkenntnissen, die man weltweit gesammelt hat, nicht grundsätzlich gefährlich. Mit dem Einbruch des Winters halten sich Wölfe vermehrt in Siedlungsnähe auf, da sie auf die Verschiebung der Beutetiere reagieren. Die Siedlungsnähe ist für den Menschen grundsätzlich ungefährlich, wie das Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden informiert. Denn Wölfe meiden den Kontakt zu Menschen.
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Gefährlich ist es, wenn sich Wölfe an den Menschen gewöhnen und seine Anwesenheit gar mit Futter in Verbindung bringen. Gefütterte Wölfe lernen so, um Futter zu betteln. Darüber hinaus sollte man Wölfe und deren Welpen nie verfolgen, um sie zu beobachten oder zu fotografieren. Das Gebiet, in dem sich die Wurfhöhle befindet, meiden Sie am besten ganz. Wölfe können aggressiv reagieren, wenn sie krank (Tollwut) oder verletzt sind, angefüttert wurden oder wenn man sie in die Enge treibt. In der Schweiz gibt es zurzeit keine Tollwut.
Wenn Sie einem Wolf begegnen, bleiben Sie ruhig stehen und versuchen Sie die Situation zu erfassen. Bemerkt der Wolf, dass Sie ihn entdeckt haben, zieht er sich in der Regel zurück oder flieht. Wenn sie einen Wolf sehen oder in Siedlungsnähe sichten, informieren Sie umgehend die Wildhut. So kann diese die Situation laufend beurteilen.
«Wenn der Wolf nicht umgehend flieht, bewahren Sie Ruhe und machen Sie mit bestimmter Stimme auf sich aufmerksam; ziehen Sie sich langsam zurück», sagt Thomas Hartmann, Wildhüter aus Davos. Versuchen Sie auf keinen Fall, sich dem Wolf zu nähern oder ihn zu verfolgen, auch nicht, um das Tier zu fotografieren. Der Wolf wird Sie beobachten oder sich für die Flucht entscheiden. Melden Sie die Begegnung den Wildhütern, die auffälliges Verhalten so frühestmöglich registrieren können.
Wildhüter Albula-Davos und Klosters
Thomas Fankhauser: Tel. 076 318 86 74 (Oberschnitt)
Thomas Hartmann: Tel. 078 757 49 61 (Unterschnitt)
Ricardo Engler: Tel. 079 218 29 79 (Wiesen)
Stefan Rauch: Tel. 079 293 73 74 (Klosters)
Ein Wolf nimmt Wanderer oder Biker im ersten Moment als Gefahr wahr. Hektische Bewegungen lassen dem Wildtier zu wenig Zeit, um die Situation zu beurteilen. «Sich langsam zurückziehen, ist das beste Verhalten», sagt der Davoser Wildhüter Thomas Hartmann.
Für Eltern mit Kindern empfehlen Wildhüter und Fachleute dieselben Verhaltensregeln wie bei Erwachsenen. Kinder sollten ebenfalls mit lauter, bestimmter Stimme auf sich aufmerksam machen und Ruhe bewahren. Bewegen Sie sich in langsamen Schritten rückwärts, bis Sie eine grössere Distanz zum Wildtier erreicht haben.
Wölfe können Hunde als Eindringlinge, Nahrungskonkurrenz oder Beutetiere betrachten. Halten Sie Ihren Hund daher immer unter persönlicher Kontrolle und leinen Sie ihn im Zweifelsfall an. Treffen Hundebesitzer auf einen Wolf sollen Hunde angeleint und die genannten Verhaltensregeln beachtet werden. Entfernt sich der Wolf nicht, sollten Sie sich langsam zurückziehen und den Hund dabei nicht von der Leine lassen.
Bewegen Sie sich grundsätzlich auf ausgewiesenen Wegen und Plätzen, um die Lebensräume aller Wildtiere zu respektieren. Achten Sie darauf, Wölfe nicht durch Essensreste anzulocken. Entsorgen Sie solche nicht im Wald oder an Grillplätzen, auch wenn die Menge klein ist.
Halten Sie beim Wandern unbedingt Abstand zu der Herde und streicheln oder füttern Sie die Tiere nicht. Wenn Ihnen Tiere den Weg versperren, bleiben Sie ruhig, scheuchen Sie die Tiere nicht auf und umgehen Sie die Herde langsam in einem grossen Bogen. Nehmen Sie dabei Ihren Begleithund bitte an die Leine. Auf der SchweizMobil-Webkarte werden neu Alpweiden mit Herdenschutzhunden angezeigt. Gebiete in denen mit Herdenhunden zu rechnen ist, erscheinen auf der Karte als gelbe Fläche.
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