Das World Economic Forum (WEF) ist eine gemeinnützige Stiftung, die in erster Linie für das von ihr veranstaltete Jahrestreffen bekannt ist, das alljährlich in Davos stattfindet. Bei diesem Treffen im modernen Kongresszentrum Davos kommen international führende Wirtschaftsexperten, Politiker, Intellektuelle und Medienschaffende zusammen, um über die aktuellsten Fragen der Welt zu diskutieren. Das Forum organisiert im Verlauf verschiedene andere Treffen des Jahres und publiziert Forschungsberichte. Mittlerweile hat es regionale Büros in Peking und New York.
Ziele und Mission
Die Rolle des 1971 vom Wirtschaftsprofessor Klaus Schwab gegründeten WEFs ist immer unparteiisch, da es an keinerlei politische oder nationale Interessen gebunden ist. Die Organisation hat Beobachterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen. Ihr höchstes Aufsichtsgremium ist der Stiftungsrat, dem unter anderem Tony Blair und Königin Rania von Jordanien angehören. Die Mission des Forums lautet, "den Zustand der Welt zu verbessern".
"Spirit of Davos"
Die Flaggschiffveranstaltung des World Economic Forums ist das Jahrestreffen mit über 3000 Teilnehmern, das alljährlich Ende Januar in Davos stattfindet. Gleichzeitig finden in Davos - auch aufgrund des dörflichen Ambientes des Ortes - viele informelle Treffen statt. Der viel zitierte "Spirit of Davos" ist dabei keineswegs ein Gespenst. Er ist vielmehr einer der Gründe für den Davoser Erfolg als Kongressstadt. Hier oben auf 1560 m ü. M. ist die Natur trotz der städtischen Infrastruktur die Hauptdarstellerin. Sie gibt den Kongressteilnehmern das Gefühl, nur ein kleiner Teil des Ganzen zu sein. Und genau diese Atmosphäre ermöglicht es immer wieder, Kompromisse und Lösungen zu finden, die andernorts undenkbar gewesen wären.
Programm und Teilnehmer
In den Diskussionen des offiziellen Programms werden wichtige Fragen von weltweiter Bedeutung wie internationale Handelshemmnisse, Konflikte, Armut und Umweltprobleme sowie mögliche Lösungen behandelt. Am Jahrestreffen des WEFs nehmen Dutzende von Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt teil. Al Gore, Bill Clinton, Bill Gates, Bono, Paulo Coelho und Tony Blair stehen in Davos ebenfalls regelmässig auf der Gästeliste. An früheren Jahrestreffen nahmen Henry Kissinger, Nelson Mandela oder Jassir Arafat teil.
Die Anfänge
1971 lud Klaus Schwab, damals Professor für Unternehmenspolitik an der Universität Genf, 444 Führungskräfte westeuropäischer Firmen zum ersten "European Management Symposium" ein, das im Kongresszentrum Davos stattfand. Prof. Schwab beabsichtigte, unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission europäische Unternehmen mit Managementpraktiken der Vereinigten Staaten bekannt zu machen. Zu diesem Zweck gründete er das "European Management Forum" als gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Genf und lud alljährlich im Januar führende europäische Wirtschaftsvertreter nach Davos zum Jahrestreffen ein.
Öffnung für die Politik
Das European Management Forum änderte seinen Namen 1987 auf World Economic Forum und war in der Folge bestrebt, seine Vision zu erweitern und sich zu einer Plattform zur Lösung internationaler Konflikte zu entwickeln. Führende Politiker nutzen seither Davos als neutrale Plattform. So wurde die "Davos Declaration", die Griechenland und die Türkei in letzter Minute davon abhielt, einen Krieg zu beginnen, 1988 von diesen beiden Ländern in Davos unterzeichnet. Beim Jahrestreffen 1992 traten der südafrikanische Präsident Frederik Willem de Klerk, Nelson Mandela und Mangosuthu Buthelezi erstmals gemeinsam ausserhalb Afrikas auf. Beim Jahrestreffen 1994 unterzeichneten der israelische Aussenminister Shimon Peres und PLO-Vorsitzender Jassir Arafat einen Vertragsentwurf über Gaza und Jericho.
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