Davos besitzt ein reiches Kino-Erbe, das bis ins vorletzte Jahrhundert reicht. Ab 1897 haben im Kurort zahlreiche Kinos für Unterhaltung gesorgt. Eine Tradition, die heute vom Kino Arkaden sowie von Hollywood-Regisseur und Davoser Ehrenbürger Marc Forster weitergepflegt wird.
Die Geschichte des Davoser Kinos beginnt 1897 als im damaligen Kurhaus erste bewegte Bilder vorgeführt werden. Bereits drei Jahre später zeigt das Hotel Belvédère Kurzfilme wie «Aladins Wunderlampe», «Empfang des Königs in Bern» oder das «Panorama der Pariser Weltausstellung». Und 1905 gehen in Davos die ersten laufenden Bilder über das lokale Sportgeschehen wie Skilaufen, Curling und Eishockey über die Leinwand.
Bis 1910 finden in Davos Filmvorführungen sporadisch in Hotels statt. Dann entstehen 1911 gleich drei kinematographische Einrichtungen mit festem Sitz – zwei in Davos Platz und eine in Davos Dorf. Darunter auch das Kino Arkaden, das bis heute existiert und damals als «Studio Palace» eines der modernsten Kleinkinos der Schweiz war. 1912 kommt mit dem Kino «Select» sogar ein viertes Kino hinzu – das erste mit eigener Dampfheizung.
In den 1920er Jahren zeigen die Davoser Kinos die weltbesten Filmproduktionen. Und Davos bekommt einen eigenen Stummfilm: 1924 produziert der "Zürcher Gotthard-Film" den melodramatischen Winterfilm "Der Rächer von Davos", in dem sämtliche Sportarten gezeigt werden und bei dem viele Einheimische mitmachen. Der Abenteuer- und Liebesfilm wird anlässlich der Olympischen Winterspiele 1924 gedreht und ist ein grosser Erfolg. Er wird in vielen europäischen Ländern und sogar in der Sowjetunion gezeigt.
Ende der 1920er Jahre kommt der Tonfilm auf und in Davos wird 1933 wieder ein neues Kino eröffnet: Das Cinéma Vox mit 350 Plätzen wird zum «modernsten Tonfilm-Theater am Platz». Als eine Besonderheit wird 1937 ein «Sanatorienkino» ins Leben gerufen. Dieses «Wanderkino» besteht aus einer Apparatur von 380 kg Gewicht und einer Leinwand von 2,2 mal 3 Metern. In den 1940er Jahren werden damit über 20 Kliniken bedient, die monatlich Filmvorführungen veranstalten.
In den Jahren sind die meisten Davoser Kinoinstitutionen verschwunden. Die lange Davoser Kino-Erfolgsgeschichte geht aber heute trotz Fernsehen, DVD und Internet weiter: 2005 ist im Kurpark das «Open Air Kino Davos» eingerichtet worden. Das Kino «Arkaden» in Davos Platz hat 2010 als eines der ersten Kinos in der Schweiz die 3-D-Technik eingeführt. Nach Abriss dieses letzten Davoser Kinos wurde 2021 der neu gebaute Kulturplatz Davos am Arkadenplatz als Kino- und Theatersaal mit modernster Kino- und Soundtechnik eröffnet. Er zeigt ein Programm aus aktuellsten Filmen und speziellen Kult(ur)filmen. Übrigens: Mit Ehrenbürger Marc Forster verfügt Davos über einen Mann in Hollywood, der als Regisseur sogar James Bond verfilmt hat. Dazu finden Gäste in Klosters mit dem Kulturschuppen ein kleines aber feines Kino, das auserlesene Filmperlen zeigt.
Schnelle Verfolgungsjagden, wilde Schiessereien oder Geschichten über fliegende Kinder: Hollywood-Regisseur und Davoser Ehrenbürger Marc Forster bringt alle seine Geschichten auf die Kinoleinwand. Der Macher des James-Bond-Films "Ein Quantum Trost" wuchs in Davos auf und stellte dort in seiner Kindheit früh die Weichen seiner Karriere.
Geboren in Neu-Ulm und aufgewachsen in Davos. Marc Forster war ein ganz normales Kind und ein Teenager mit Träumen. Bis zu seinem 21. Lebensjahr. Danach lernten seine Träume fliegen. Nach seiner Matura zu Beginn der Neunziger zog Forster nach New York und studierte an der renommierten Tisch School of the Arts. 1995 drehte er mit bescheidenem Budget seinen ersten Film "Loungers" und gewann damit den Publikumspreis am Slamdance Film Festival. Seine nächsten Filme erhielten höchste Anerkennung aus Hollywood. Schauspielerin Halle Berry gewann den Oscar für ihre Rolle in Forsters Film "Monster’s Ball", sein zweiter Kinoerfolg "Wenn Träume fliegen lernen" war siebenmal für den Oscar nominiert und erhielt den Oscar für die beste Filmmusik.
Erfolg um Erfolg und doch blieb Forster bescheiden – und mit Davos verbunden. Er trug stets seine Heimat Davos im Herzen, wie er an der Feier anlässlich seiner Ehrenbürgerschaft schwärmte. In seiner Kindheit verbrachte Forster viel Zeit im Mattawald. Dort fand er Inspiration und Ideen. Seiner Heimat verdanke er einen Grossteil seiner Kreativität. Nicht zuletzt deshalb, weil er sich im Landwassertal immer zuhause fühlte. Marc Forsters Erfolgsgeschichte ist daher wie der Rhein – entsprungen aus Bündner Bergen.
Auch wenn Marc Forster noch keine James-Bond-Szene in Davos Klosters gedreht hat – es ist ganz leicht, sich hier oben wie der britische 007-Agent zu fühlen. Sechs Tipps:
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