Als sei er auf der Flucht, schiesst die Rennmaschine die verschneite Passstrasse hinauf. Und lässt eine Wolke aus Eiskristallen und Schnee hinter sich. Kein Wunder: Die schier unbändige Leistung drückt Rallyefahrer Matthias Ekström in den Sitz. Das Giermoment lechzt nach Kurven. Und wenn keine Kurven da sind, driftet der «Audi S1 Hoonitron» auch einfach so aus dem Stand heraus. Ekström: «Die Leistung, die man ab dem ersten Moment spürt, ist der Wahnsinn. Zusammen mit dem Quattro-Antrieb und der hydraulischen Handbremse auf der Hinterachse kommt man mühelos auch durch die engsten Haarnadelkurven.» Einmalig am Hoonitron: Auf Knopfdruck fährt er genauso schnell vorwärts wie rückwärts. Einmalig ist auch die Geräuschkulisse. Denn ausser einem lauten Surren wie von einem überdimensionierten Staubsauger ist gar nichts zu hören.
Komfortabel allerdings ist der Hoonitron nicht. Der Performance zuliebe wurde auf jeglichen Schnickschnack verzichtet. Immerhin, es gibt einen Scheibenwischer. Das war es aber auch schon. Die Sitzposition ist für Motorsportlaien ungewohnt. Das liegt unter anderem an der Positionierung der Batterie, die handkehrum für einen extrem tiefen Schwerpunkt sorgt. Allzu tief lässt sich Audi nicht in die Technik-Karten schauen. So viel sei verraten: zwei Elektromotoren, 800 Volt Spannung, Allradantrieb, Leistung im Überfluss, ein Chassis aus Kohlefaser und voller Sicherheitsstandard der obersten Motorsportbehörde FIA – das sind die Eckdaten des Fahrzeugs.
Bekannt ist auch, dass die elektrische Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse voll variabel ist. Und, dass die Elektromotoren Höchstdrehzahlen von 28’000 U/min erreichen, weshalb für die Drifts eine Getriebeübersetzung von etwa 12:1 definiert wurde. Wer rechnen kann, kommt zum Ergebnis, dass pro Achse rund 3000 Nm Drehmoment am Werk sind. Diese extremen Kräfte in Kombination mit den kurzen Überhängen ermöglichen spektakuläre Drifts. Und dies bei einer Radgeschwindigkeit von mehr als 200 km/h. Da wäre selbst Michael Knight aus der Kultserie «Knight Rider», trotz aktiviertem «Super pursuit mode», neidisch gewesen.
Diese Unikat-Rennmaschine sollte eigentlich von Ken Block gefahren werden. Die Nachricht von seinem plötzlichen Unfalltod im Januar 2023 machte die Motorsportwelt fassungslos. Der US-Amerikaner war der ungekrönte König der querstehenden Autos. Er galt als einer der besten Rallyefahrer der Welt. Mit dem eigens für ihn entwickelten Prototypen «Audi S1 e-tron quattro Hoonitron» ging sein Traum in Erfüllung. Ken Block wollte zusammen mit Audi zeigen, dass man auch mit einem rein elektrischen Antrieb extremen Fahrspass haben und Höchstleistungen liefern kann. Diese Vision ist nun unter dem Motto «Racing for Ken Block» auf dem Flüelapass in Davos wiederbelebt worden, wie das neue Video zeigt.
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