Den Architekturstil von Davos mit seinen berühmten Flachdächern mag man, oder nicht. Fest steht: Er lässt niemanden kalt. Apropos: Wussten Sie, dass die Flachdächer eigentlich gar nicht flach sind? Dies und weitere Architektur-Highlights kurz erklärt.
Die Landschaft um Davos ist ursprünglich von den Holzhäusern der Walser geprägt, die im 13. Jahrhundert aus dem Oberwallis zuzogen. Der Grundstein zur höchstgelegenen Stadt der Alpen wurde Ende des 19. Jahrhunderts gelegt: Mit dem Aufstieg zum weltbekannten Höhenkurort erlebte die damals beschauliche Streusiedlung Davos einen Bauboom. Und brachte einen neuen Baustil hervor.
Für die Behandlung von Tuberkulosepatienten mit Sonne und frischer Luft musste eine neue Gebäudeform her: Anstelle von kleinen Fenstern, die die Kälte abhielten, kamen lichtdurchflutete Räume mit Windschutz. Und Balkone, die der Sonne zugewandt waren. Um sich vor gefährlichen Lawinen im schneebedeckten Davos zu schützen, wurden die Häuser mit Flachdächern gedeckt. Apropos Flachdach: In Davos sind die Flachdächer eigentlich gar nicht flach – sondern zur Mitte hin leicht geneigt, sodass das Schmelzwasser durch einen Dachkennel unsichtbar durchs Haus abfliesst. Ab durch die Mitte sozusagen. Heute noch gilt im städtischen Davos die Vorschrift, bei Bauten ein Flachdach zu verwenden.
Neben den Davoser Flachdächern ist das Kongresszentrum Davos ein architektonisches Highlight. Es wurde von renommierten Architekten in vier Bauetappen geformt. Als Wahrzeichen für den weltberühmten Kongressort Davos wurde ein markantes Eingangsportal konzipiert. Ebenfalls ein Eyecatcher ist die freischwebende, statisch spektakuläre Wabendecke, die den neuen Plenarsaal für 1‘800 Teilnehmer überspannt.
Ausgehend von lokalen Bautraditionen wie dem Davoser Flachdach und unter bewusstem Einbezug der Klima- und Lichtverhältnisse entwarfen die Architekten Gigon & Guyer für das Kirchner Museum Davos vier verschränkte Kuben. Diese Museumsarchitektur gilt als wegweisend, weil sie Funktionalität und Ästhetik, architektonische Eigenwertigkeit und Dienst an der Kunst auf aussergewöhnliche Weise verbindet. Ebenfalls sehenswert ist das AlpenGold Hotel Davos. Es ist von einer bronzefarbenen Metallhülle umschlossen, was dem Hotel den Spitzname das «Goldene Ei» einbrachte.
Die Landschaft um Davos und Klosters ist von Bauten der Walser geprägt, die im 13. Jahrhundert aus dem Oberwallis zuzogen. Der charakteristische Chalet-Stil ist in Klosters erhalten geblieben – bis heute.
Hinsichtlich der Walser existiert eine klare Klischeevorstellung: «Walser, ursprüngliche Alemannen, würden nur Holzhäuser bauen. Und sie seien Individualisten, die in Streusiedlungen leben.» Was ist dran an diesem Klischee? Richtig ist, dass bei den Walsern Streusiedlungen und Holzbauten häufig anzutreffen sind. Die Einzelhofsiedlung ist typisch für die Walser, besonders für die frühen Siedler. In späteren Phasen sind aus Einzelhöfen oft «Nachbarschaften» (Weiler) und ganze Dörfer entstanden. Gewisse Einzelhöfe sind über die Zeit auch aufgegeben worden, da Walser in ein Dorf gezogen sind.
Die Umweltbedingungen prägten den Hausbau der Walser. Meist handelt es sich bei den Walser-Bauten um Holzhäuser. Es wäre aber falsch zu behaupten, Walser bauten nur Holzhäuser. Das «Walserhaus», das man überall antrifft, gibt es nicht. Je nach Siedlungsregion gibt es unterschiedliche Ausprägungen. So muss man von einer Vielzahl walserischer Haustypen sprechen, für die jene Baumaterialien verwendet wurden, die in der Umgebung ausreichend vorhanden waren.
Die 525 Meter lange und in einem Radius von 500 Metern gebogene Sunnibergbrücke ist ein Spätwerk des grossen Brückenbauers Christian Menn. Die Brücke ist Teil der Ortsumfahrung Klosters und ist weltweit prämiert und gewürdigt worden.
Die Sunnibergbrücke ist eine sogenannte Schrägkabelbrücke und besteht aus vier leicht nach aussen gebogenen Pfeilern – eine Weltneuheit. Denn normalerweise hängt die Fahrbahn einer Kabelbrücke tief unter der Spitze der Pylone an einem steilen, radialen Kabelfächer. Hier liegt sie auf sechzig Meter Höhe im oberen Viertel der Pfeiler. Die ungewöhnliche Kombination von hochgelegter Fahrbahn mit flach geführten Kabeln macht den Bau feingliedrig und transparent: Nur eine schmale Linie zerschneidet die Landschaft.
Nicht nur von der Ferne ist die Brücke ein Erlebnis, auch die Überfahrt ist eindrücklich: Die parallelen Kabelharfen spannen einen durchlässigen Fahrraum auf. Die Kurve sorgt für Dynamik und eröffnet neue Ausblicke. Kurz: Die Sunnibergbrücke schafft trotz der Talquerung den Spagat zwischen Unterordnung in die Landschaft und Eigenständigkeit als Wahrzeichen des Tiefbaus.
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