In der ehemaligen Dorfsennerei gleich neben der Kirche in Monstein wird seit 25 Jahren Bier gebraut. Etwa 200 000 Liter Monsteiner Bier wurden im letzten Jahr aus dem 180 Seelen-Dorf auf 1625 M.ü.M in die Davoser Gastrobetriebe und bis zum Bodensee geliefert. Die Brauerei im Walserdorf ist bekannt für Spezialkollektionen, Bierwanderungen und die sommerlichen Führungen mit Sonnenuntergangsbier freitagabends.
Grosse Jubiläumsfeier am 1. August
Für ihre Jubiläumssause öffnet die Brauerei am 1. August ihre Türen und gibt Einblick in die Kunst des Bierbrauens. Nebst Bierdegustationen wird es Verpflegung für den kleinen und grossen Hunger geben sowie ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Braumeister und Geschäftsführer Sebastian «Basti» Degen hat da so ein paar Ideen: «Wir planen einen Bierkastenstapel-Wettbewerb, wo man als Team so viele Bierkästen wie möglich aneinanderreihen muss.» Weitere Challenge-Ideen seien Bierfässerkegeln oder Gummistiefelweitwurf den Hang hinauf, aber da müsse zuerst das Terrain getestet werden.
Für musikalische Unterhaltung sorgt müpfige Musik aus dem Appenzell. Die Festlichkeiten dauern von 10 bis 17 Uhr, so bleibt am Abend Zeit für ein eigenes Nationalfeiertags-Programm oder für die offizielle Bundesfeier in Davos oder Klosters. Wer in der Brauerei auf ihr 25-jähriges Bestehen anstossen möchte, sollte unbedingt mit dem ÖV anreisen. Nicht nur, weil die Parkplätze in Monstein sehr beschränkt sind.
Basti, der Bierbrauer mit Begeisterung
Dass er Bierbrauer werden will, wusste Braumeister Basti schon als 10-Jähriger. «Das ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für die Eltern, wenn ihr Kind sagt, es wolle Berufsalkoholiker werden», meint er mit einem Augenzwinkern. Aber er habe immer Unterstützung erhalten von den Eltern. Seit 2013 ist der gebürtige Franke Braumeister in Monstein, seit 2018 auch Geschäftsführer des Kleinunternehmens mit fünf Angestellten.
Er setzt beim Monsteiner Bier voll auf einheimische Rohstoffe. Einzig bei der Gerste müsse man Abstriche machen: «Wir haben versucht, auf dieser Meereshöhe Gerste anzubauen, aber das rechnet sich nicht.» Deshalb kommt diese aus anderen Regionen in Graubünden sowie aus Bayern. Eine weitere Herausforderung sei die Logistik, denn nach Monstein führt nur eine schmale, sehr kurvige Strasse, die nicht gemacht ist für grosse Lastwagen. Doch das aktuelle System mit Lagern in Monstein, Davos und Glaris habe sich bewährt.
Bleiben statt wachsen: Bastis Vision für die BierVision
Basti fühlt sich wohl hier auf dem Land, im kleinen Bergdorf Monstein und in seiner Brauerei, wo er an neuen Biersorten herumtüfteln kann. «Ich war auch in grossen Brauereien in deutschen Grossstädten, aber da ist die Arbeit nicht so abwechslungsreich.» Zudem geniesse er die Ruhe und die Natur direkt vor der Haustüre. Er hat in Monstein eine Heimat gefunden, die er so schnell nicht wieder verlässt, zumal er schon auf die nächsten 25 Jahre Monsteiner Bier schaut. Er fokussiere sich mit der BierVision Monstein AG nicht auf Wachstum, sondern auf stabile Kontinuität. Seine Vision fürs 2050 lautet deshalb schlicht und einfach: «Dass wir immer noch hier sind. Und dass die Gäste immer noch Bier trinken.» Darauf stossen wir an!